Obwohl der Krieg in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens lange beendet ist, sind in vielen Regionen die
Folgen immer noch deutlich zu spüren, so auch in Bosnien-Herzegowina. Die
meisten Hilfsorganisationen sind längst abgewandert zu Kriegen und Katastrophen
an anderen Schauplätzen der Welt. Die Not in den ehemaligen Kriegsregionen ist
jedoch weitgehend geblieben, worunter besonders die Kinder als schwächste
Glieder der Gesellschaft leiden. Um so wichtiger ist es, ihnen zu zeigen, dass
sie nicht vergessen werden.
Deshalb führt die Malteser Ortsgliederung in Schröck zusammen mit vielen
anderen Maltesergruppen seit über 20 Jahren vor der Adventszeit eine
Weihnachtspäckchenaktion durch. Den Malteser Mitgliedern ist es wichtig, dass
neben der materiellen und finanziellen Hilfe für die Region auch und gerade an
die Kinder gedacht wird. Wenigstens einmal im Jahr sollen sich die Kinder über
kleine Geschenke freuen. Oder wie es viele Helfer einfacher ausdrücken,
sie sollen 'Kinderaugen zum Leuchten bringen'. "Die
Nachfragen nach Weihnachstpäckchen besonders von Schulen und Waisenhäusern
lassen gar nicht nach", sagt Alexandra Leven, Auslandsbeauftragte der
Schröcker Malteser.
Einige katholische Pfarrgemeinden und zahlreiche Schulen und Kindergärten in
Marburg und Umgebung bis Frankenberg haben sich an der diesjährigen
Päckchensammlung beteiligt. Erstmals war auch die Gesamtschule Ebsdorfergrund
dabei und konnte etwa 100 Päckchen beisteuern. Im Schröcker Pfarrheim wurden
die eingesammelten Päckchen auf vollständigen Inhalt geprüft, wie Süßigkeiten,
Kuscheltiere, Schul- und Malsachen, und danach in Umkartons verpackt. So
konnten, dank vieler Spenden und helfender Hände, insgesamt 914
Weihnachtspäckchen auf den Weg gebracht werden. Anschließend wurden sie in
großen LKW zusammen mit den gesammelten Päckchen anderer Maltesergruppen nach
Bosnien gebracht, wo sie von befreundeten Hilfsorganisationen zum
Nikolaustag vor Ort verteilt werden.
Dort werden die Helfer mit Sicherheit wieder ein Leuchten in den Augen der
Kinder sehen können.
© Bistum Fulda